ChiBio

In dem von der EU im Rahmen des 7. Forschungsrahmenprogramms geförderten Projektes ChiBio arbeiten 11 Partner aus 7 Ländern (Deutschland, Indonesien, Irland, Norwegen, Österreich, Tschechische Republik und Tunesien) zusammen. Ziel ist es teuer zu entsorgende Fischereiabfälle, nämlich Krebs- und Shrimpschalen, einer Verwertung in hochpreisigen, biobasierten Kunststoffen zuzuführen. Deshalb wird zunächst das Chitin biotechnologisch aus den Krebs- und Shrimpschalen extrahiert und anschließend enzymatisch depolymerisiert. Die Zuckermonomere N-Acetylglucosamin werden anschließend entweder in N-haltige Heterozyklen transformiert oder durch spezielle Hefen in Öle verstoffwechselt. Abschließend werden sowohl die Heterozyklen als auch die zellbasierten Öle als Monomere für hochwertige, biobasierte Kunststoffe genutzt. Auf diese Weise kann ein biogener Abfallstrom, der Entsorgungskosten von 7500 Euro/t verursacht, in einen Rohstoff für nachhaltige Kunststoffe mit einem Marktwert von 3000 Euro/t gewandelt werden. Aufgaben IBK (heute WSSB): Im ChiBio-Projekt befasst sich IBK mit der Isolation spezieller, ölbildender Hefen, die auf Krabbenschalen wachsen können. Für diese unkonventionellen Hefen soll im Projekt ein Zugang für genetische Manipulationen entwickelt werden, damit das Fettsäureprofil der gebildeten Öle maßgeschneidert werden kann. Außerdem befasst sich IBK mit der Optimierung der Wachstumsbedingungen, um die Raum/Zeit-Ausbeute der Bildung der Öle aus den Zuckermonomeren zu maximieren.