Gastrin Releasing Peptide Receptor (GRPR)

Das Gastrin Releasing Peptide (GRP) gehört zur Familie der bombesin-ähnlichen Peptide und ist der endogene Ligand des Gastrin Releasing Peptide Receptor (GRPR). [1] Dieser wird vor allem im gastrointestinalen Trakt (Pankreas, Magen, Darm) exprimiert, aber auch in über 80% aller Prostatakarzinome, was ihn zu einem sehr attraktiven Target für Bildgebung und Therapie bei Patienten mit Prostatakrebs im frühen Stadium macht.

Da körpereigenes GRP nur eine sehr geringe metabolische Stabilität besitzt, wird versucht, dieselbe durch gezielte Modifikationen in der Aminosäuresequenz zu verbessern, wobei ebenfalls die Affinität zum Rezeptor gleich bleiben oder sogar besser werden sollte.

Die synthetisierten Bombesin-Analoga werden im Rahmen von Kompetitionsstudien evaluiert und nach hinreichender Optimierung mit einem Radionuklid markiert. Die so erhaltenen Radiotracer werden anschließend im Rahmen von in-vivo-Studien auf ihre pharmakokinetischen Eigenschaften geprüft und weiter optimiert. Sofern ein optimierter Radiotracer ausreichend gute Eigenschaften besitzt, wird dieser im Rahmen von Patientenstudien im Menschen evaluiert. Aufgrund des hohen Expressionslevels von GRPR im frühen Stadium des Prostatakarzinoms wären geeignete Tracer ein enormer Gewinn, insbesondere für die Frühdiagnostik.

Ausgewählte Publikationen:

1. Jensen, R., et al., Mammalian bombesin receptors: nomenclature, distribution, pharmacology, signaling, and functions in normal and disease states. Pharmacol Rev, 2008. 60(1): p. 1-42.